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„Wichtig, dass Energie regional und von uns selbst produziert wird“

Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner über die Vorteile der Energiegenossenschaften und welche langfristigen Effekte die Gemeinde durch die Beteiligung erwartet.

Warum hat sich Ihre Gemeinde für die Beteiligung an einer Energiegenossenschaft entschieden?

Schon 2013 haben wir mit Smart City ein Forschungsprojekt durchgeführt, bei dem die Entwicklung und der Testbetrieb eines Energiemanagementsystems für Strom, Wärme und Kälte im Mittelpunkt stand. Gemeinsam mit 14 Unternehmen und Institutionen wurde daran gearbeitet, einen Lastenausgleich zu definieren. Durch die Erfahrungen aus diesem Projekt hat das Thema Energie bei uns eine große Rolle gespielt. Als die Idee einer Energiegenossenschaft geboren wurde, war für uns klar, dass wir als Stadtgemeinde dabei sein wollen. Energie ist ein wichtiges Thema – für Kommunen wie auch Privatpersonen.

Welche konkreten Ziele verfolgen Sie mit der Teilnahme?

Für uns ist es wichtig, dass die Energie regional und von uns selbst produziert wird und auch bei regionalen Anbietern wie der Energiegenossenschaft ankaufen.

Wie unterstützt die Teilnahme an einer Energiegenossenschaft die lokalen Umweltziele und die Nachhaltigkeitsagenda Ihrer Gemeinde?

Es ist ein gutes Gefühl, den Strom mit der Kraft der Sonne nachhaltig zu erzeugen und damit zum Umweltschutz beizutragen. Außerdem können wir den Strom, den wir nicht brauchen, der Energiegenossenschaft anbieten und damit den anderen Mitgliedern, die vielleicht gerade mehr benötigen oder nicht so viel selbst erzeugen. Und natürlich ist es ein Kostenfaktor, denn wir kaufen den Strom günstiger ein und das hat auch positive Auswirkungen auf den Finanzhaushalt unserer Stadt.

Können Sie einige konkrete Projekte oder Initiativen nennen, die Ihre Gemeinde durch die Zusammenarbeit in der Energiegenossenschaft umgesetzt hat oder plant?

Wir haben bereits auf vielen kommunalen Gebäuden eine Photovoltaikanlage installiert und der Ausbau soll weiter forciert werden. Weitere Gebäude sind in Planung und folgen in den kommenden Jahren.

Welche Bilanz können Sie ziehen?

Natürlich ist es ein gutes Gefühl, dass man saubere Energie erzeugt und man diese auch einspeisen bzw. aus dem Netz beziehen kann. Und mit der Teilnahme an der Energiegenossenschaft senken wir die Energiekosten für die Stadtgemeinde Oberwart und reduzieren den CO2-Ausstoß.

Welche langfristigen Effekte erwartet Ihre Gemeinde durch die Beteiligung an der Energiegenossenschaft?

Als öffentliche Einrichtung haben wir eine Vorbildfunktion und wollen unsere Bürgerinnen und Bürger dazu motivieren, selbst saubere Energie zu produzieren und eventuell einer Energiegenossenschaft beizutreten.

Welche öffentlichen Gebäude werden derzeit mit Strom aus der Energiegenossenschaft versorgt?

Alle Gebäude, die in unserem Verantwortungsbereich sind – das geht vom Rathaus über den Wirtschaftshof bis hin zu den Schulgebäuden. Auf vielen von ihnen ist auch schon eine Photovoltaik-Anlage installiert und weitere werden folgen. Auch die Straßenbeleuchtung wird mit Strom aus der Energiegenossenschaft betrieben.

Ihr Appell an jene Bürger*innen, die noch nicht mit an Bord sind?

Wir können es nur jedem empfehlen, denn kostenmäßig ist es eine Einsparung und außerdem leistet man einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz!

© Fotocredit: Norbert Husbauer